Wir machen JOUR FIXE der Freunde Gutenbergs 

März 30, 2022 4:55 pm Veröffentlicht von

JOUR FIXE der Freunde Gutenbergs 

Donnerstag, den 28.04.22, 17.00 Uhr

Wein und Wissen


18.00 Uhr Vortrag mit Weinprobe


Unter dem Motto „Wein und Wissen“ laden die Gutenberg-Gesellschaft und die Gutenberg Stiftung ein zur abendlichen Vortragsreihe „Jour Fixe der Freunde Gutenbergs“ mit anschließender Weinprobe

Thema: Jesuiten gegen Galenisten – bitterer Bücherstreit über die Nützlichkeit der Fieberrinde gegen Malaria im 17. Jahrhundert
Referent: Dr. Michael Schulte

Mainz und Malaria? In der rheinischen Stadt besteht keine Gefahr, sich mit der bekannten Tropenkrankheit zu infizieren. Dennoch gibt es eine spannende Verbindung zwischen beiden, denn schon vor Corona spielte Mainz eine besondere Rolle bei der Bekämpfung einer Krankheit:

Über viele Jahrhunderte war Europa fest im Griff der Sumpf- oder Wechselfieber. Nicht nur in den Mittelmeerländern, sondern auch in den Marschlanden und Flussniederungen Nordeuropas forderte die Malaria zahlreiche Opfer. Mitte des 17. Jahrhunderts gab es die erste wirksame Therapie: die Rinde des Fieberbaumes, der in Südamerika wächst und durch die jesuitischen Missionsnetzwerke zunächst nach Rom gebracht wurde und sich von dort aus verbreitete. Diese Verbreitung ging jedoch mit großem Streit einher, denn in polemischen Schriften bekriegten sich die Befürworter der neuen Therapie und die Anhänger der humoralpathologischen Lehre Galens. Durch die Bücher des 17. Jahrhunderts gut dokumentiert, lassen sich in diesem Streit wissenschaftliche, politische und theologische Argumente nachvollziehen. Erst im beginnenden 18. Jahrhundert setzte sich die Chinarinde, wie sie mittlerweile genannt wurde, in den Pharmacopoen der europäischen Länder durch und blieb bis weit in das 20. Jahrhundert hinein die Malaria-Therapie der Wahl. Mainz und seine nähere Umgebung waren dabei für die Versorgung mit dem Wirkstoff Chinin von besonderer Bedeutung. 

Dr. Michael Schulte ist Apotheker und befasst sich bei der Firma Merck, dem ältesten chemisch-pharmazeutischen Unternehmen der Welt, mit der Entwicklung von Produktionsverfahren für komplexe Arzneistoffe. Im Zuge der Corona-Pandemie ist er auf interessante Dokumente zur Geschichte des Chinins aufmerksam geworden und hat diese für den Vortrag aufgearbeitet und in einen neuen Zusammenhang gebracht.

 

Im Anschluss an den Vortrag gibt es eine kleine Weinprobe. 

 

Der Eintritt ist frei, um Anmeldung wird gebeten unter info@gutenberg-gesellschaft.de oder per Telefon unter 06131-226420.

Die Veranstaltung findet unter den Bedingungen der geltenden Corona-Verordnung mit 3G-Regelung statt.

– Bitte entsprechenden Nachweis + Personalausweis mitbringen

– AHA-Regeln beachten 

– Bleibt bitte Zuhause, wenn ihr Euch nicht gut fühlt.

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Dieser Artikel wurde verfasst von Yvonne Wuttke